Fortbildungsreihe
Die Fortbildungsreihe richtet sich mit ihrem Workshop-Angebot an Psychologische Psychotherapeuten*innen und Ärzt*innen, die psychotherapeutisch tätig sind, wobei Grundkenntnisse der Verhaltenstherapie vorausgesetzt werden. Teilnehmer*innen anderer Berufsgruppen werden gebeten, sich vor der Anmeldung mit der Ausbildungsleitung in Verbindung zu setzen.
Kosten: 20 Euro pro Unterrichtseinheit (UE).
Es gibt Ermäßigungen für (ehemalige) Ausbildungsteilnehmende, Dozent:innen, Supervisor:innen und Selbsterfahrungsleitende.
Kontakt: ausbildung@ift-nord.de Telefon: 0431 570 29 40, Fax: 0431 570 29 49
13. Mai 2023
Selbstwert - Transdiagnostische Interventionen
- Referentin: Dipl.-Psych. Wiebke Markull arbeitet als psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) im Ambulanzzentrum des ZIP am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel. Mit dem Schwerpunkt Selbstwerttherapie beschäftigt sie sich im Einzelsetting sowie in störungsübergreifenden Selbstwertgruppen.
- Zum Thema: Was bin ich mir selbst wert? Unser Selbstwert verrät nicht nur etwas über unsere Vergangenheit, sondern prägt auch Tag für Tag wie wir denken, fühlen und handeln. Der Selbstwert spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen. Die Behandlung dieses wichtigen Bereichs ist längst nicht mehr nur eine Ergänzung der störungsspezifischen Therapien. Mit der dritten Welle der Verhaltenstherapie wurde die Behandlung des Selbstwerts zu einem transdiagnostischen Behandlungskonzept weiterentwickelt.
- Zum Seminar (10 UE): Es werden theoretische Hintergründe sowie neue integrative Erklärungsmodelle dargestellt. Im Vordergrund der Fortbildung steht die Vermittlung von kognitiven, emotionsaktivierenden und verhaltensorientierten Interventionen für einen gesunden Selbstwert. Den Schwerpunkt stellen Interventionen von Hanning und Chmielewski dar, die einen schulenfreien und für Patient:innen leicht zu verstehenden Ansatz entwickelten.
- Zielgruppe: Die Fortbildung richtet sich an Psychotherapeut:innen, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Selbstwerttherapie aufbauen oder erweitern wollen.
- Anmeldung (online)
18./19. August 2023
Geschlechtsdysphorie, Geschlechtsinkongruenz, Trans- und Intergeschlechtlichkeit in der Psychotherapie: Eine Vertiefung
- Referent: Dr. phil. Dipl.-Psych. Alexander Pohl, Psychologischer Psychotherapeut (VT) und u.a. nach DGfS zertifizierter Sexualtherapeut (Schwerpunkt Geschlechtsdysphorie, Geschlechtsinkongruenz, Trans- und Intergeschlechtlichkeit) und als leitender Psychotherapeut der Arbeitsgruppe Sexualmedizin am Institut für Sexualmedizin und forensischer Psychiatrie und Psychotherapie am ZIP in Kiel tätig.
- Zum Seminar (15 UE): Tans* Personen leiden häufig unter Diskriminierung und psychischen Erkrankungen. Da Fortbildungen zu diesem Bereich zumeist weder für Ärzt*innen noch für Psycholog*innen Teil der Pflichtcurricula sind, haben viele Behandler*innen Hemmung, Patient*innen mit Transsexualität (nach ICD 10) bzw. Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie (nach ICD11/DSM 5) in die Behandlung zu übernehmen. Dies führt zu einer Unterversorgung, was zu zusätzlichen Leid führen kann. Es gibt zudem Hinweise dafür, dass die Prävalenz transidenten Erlebens stark zunimmt, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, als Therapeut*in/Ärzt*in mit entsprechenden Patient*innen konfrontiert zu werden. Ziel des Kurses ist es, ein erweitertes Wissen bzgl. der Diagnostik, Prävalenz und einer patientengerechten Sprache zu vermitteln. Zudem wird über biopsychosoziale Grundlagen bzgl. der Geschlechtsidentität und der sexuellen Orientierung referiert und dies anhand von Fallbeispielen erläutert. Außerdem werden (sozial)rechtlichen Rahmenbedingungen und Leitlinien ebenso wie psychologische und somato-medizinische Therapieoptionen besprochen. Es wird außerdem die Möglichkeit für Fallbesprechungen bzw. Supervision i.R. des Seminar geboten. Dadurch sollen die Teilnehmer*innen ein Verständnis für die Problematik dieser oft vulnerablen Patienten*innengruppe erhalten und in die Lage versetzt werden, erste Fälle in die Behandlung zu übernehmen oder zumindest adäquat zu verweisen. Es handelt sich um einen 15 UE umfassenden Kurs, der die Inhalte des Seminars vom 12.11.2022 (8 UE) zumindest in Teilen wiederholt und vertieft. Die Teilnahme am Seminar vom 12.11.2022 ist keine Voraussetzung für dieses Seminar; gleiches gilt für Vorerfahrungen mit dieser Patientengruppe. Im Seminar wird es auch Hinweise für weitere Qualifikation i.S. einer Zertifizierung geben, die allein durch diesen Kurs nicht möglich ist.
- Zielgruppe: Das Seminar richtet sich an Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen und bezieht sich primär auf die Arbeit mit erwachsenen Patient*innen; der Bereich Kinder- und Jugendpsychotherapie kann nicht vertieft werden, da der Referent nur die Fachkunde für Erwachsene besitzt. Voraussetzung für eine Teilnahme ist ein grundsätzliches Interesse an diesem Bereich und eine Bereitschaft zur aktiven Teilnahme auch bzgl. eigener Fragen, Anliegen sowie eine Bereitschaft zur Selbstreflektion.
- Es besteht die Möglichkeit, Herrn Pohl schon im Vorwege des Seminars Fragen und Themenwünsche mitzuteilen, sodass Sie Einfluss auf die Schwerpunktsetzung nehmen können.
- Anmeldung (online)
8./9. September 2023
Einführung in die IRRT
- Referentin: Dr. rer. nat. Stephanie Santel, BSC Psychologie, University of Birmingham, UK; Diplom-Psychologie, O.-v.-G.-Universität Magdeburg; Promotion Dr. rer. nat., Uni Magdeburg; Klinische Tätigkeit in Uniklinik Magdeburg, Städtisches Klinikum Magdeburg, Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf (Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenenpsychiatrie); Approbation als Psychologische Psychotherapeutin (VT) Zusatzqualifikation KJPT. Seit 2015 in eigener Niederlassung tätig, zugelassen für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche. Seit 2017 enge Zusammenarbeit mit Prof. Mervyn Schmucker (Urheber IRRT), Supervisorin für IRRT, Lehrtätigkeit für IRRT, an der Waldschlösschen-Klinik Dresden, in Kooperation mit Prof. Mervyn Schmucker. Supervisorische Mitwirkung an laufender Pilotstudie zu IRRT am Waldschlösschen Dresden.
- Zum Seminar (15 UE): Die IRRT ist eine Therapiemethode zur Behandlung von PTBS und anderen Traumafolgestörungen. Zudem bietet sie einen einzigartigen Zugang zur Behandlung von Trauerstörungen und der Arbeit mit dem inneren Kind. Visuelle und verbale Interventionen werden kombiniert, um Zugang zu belastenden Bildern zu gewinnen, diese zu konfrontieren, zu transformieren und emotional zu bewältigen. In mehreren kontrollierten und naturalistischen Studien zeigt die IRRT eine gleich ausgeprägte Wirksamkeit bei posttraumatischen Störungen wie verlängerte Exposition (Prolonged Exposure) und EMDR. Im Seminar wird das Therapieprinzip hergeleitet und eine Einführung in die Methode gegeben, u.a. mit Videodemonstrationen und Rollenspielen. Ziel ist es, den TeilnehmerInnen einen Einblick in die IRRT zu geben und ihnen zu ermöglichen, im Anschluss erste Behandlungen mit IRRT durchzuführen.
- Anmeldung